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TRANSCRIBING BORDERS – TOWARDS A POETICS OF MIGRATION
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The project examines literary texts which accrue from, deal with, or participate in the discursive field of MIGRATION. It expands previous research on this highly topical subject through the analysis of aesthetic/textual aspects, thereby shifting the focus from the socio-political ‘documentary’ of migration to its TRANSCULTURAL ARTISTIC FORM(ULATION)S.
The project’s case studies concentrate on MODERN GREEK LITERATURE (i.e., texts written by Greeks, by immigrants in Greece, by emigrants who write in the language of their host culture …) from the 19TH CENTURY TO THE PRESENT. They determine central motifs and figurations as well as stylistic or linguistic features to delineate the dominants and historical shifts of a Greek ‘migration literature,’ thus producing a basis for a COMPARATIVE APPROACH to other literatures. The selected literary field is particularly suited for the planned examination: it is part of a culture deeply affected by migration; it possesses close intertextual links to other European and Western literatures; its wide definition (see above) includes texts from various national or cultural spheres.
Based on extensive preliminary research, the analysis of recurrent elements in migration literature is configured by the key concepts of BODY AND SPACE: on the one hand, migration acts upon the body of the literary subject and produces somatic ‘deviations’ (hybrid, undead, animalized, mechanized, imperceptible bodies) which in turn affect the language and structure of the respective texts. On the other hand, Transcribing Borders explores the specific topographies of migration literature from closed, ‘striated’ territories to dynamic, ‘smooth’ plains. However, the two key terms do not exclude possible ‘non-corporal,’ ‘temporal,’ or ‘linguistic’ elements of migration literature – they provide a flexible framework which can be modified according to the concrete text analyses.
The project offers several INNOVATIVE ASPECTS: It goes beyond the common concepts of sociology or cultural studies by focusing on the positive, creative and aesthetic features of migration; it examines often neglected literary elements and motifs (e.g., the migrant body); it conducts the first comprehensive survey of migration in Greek literature; it considerably expands the historical and (mono)linguistic scope of comparable studies by its comparative and transcultural approach. In so doing, Transcribing Borders seeks to comprehend past and contemporary migratory processes through their aesthetic actualizations.
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GRENZUEBERSCHREIBUNGEN – ZU EINER POETIK DER MIGRATION
In zahlreichen human- und geisteswissenschaftlichen Bereichen gewinnen Phänomene der Migration zusehends an Bedeutung. Angesichts ihrer Aktualität will das Forschungsprojekt literarische Texte in den Blick nehmen, die aus der Erfahrung von Ein- oder Auswanderung erwachsen, sie thematisieren oder auf andere Weise ihren Diskursfeldern zuzurechnen sind. Das Innovationspotential der geplanten Untersuchung besteht nicht zuletzt darin, der bisher meist soziologischen oder kulturwissenschaftlichen Betrachtung der Migration einen dezidiert auf textästhetische Fragen gerichteten Ansatz beizuordnen und damit den Fokus auf die Interdependenzen zwischen Auswanderung und künstlerischen Ausdrucksformen zu verschieben.
Dabei gruppieren sich die Fallstudien des Projekts zunächst um die neugriechische Literatur; an ihr werden – im steten Abgleich mit europäischer/internationaler (Schrift-)Kultur – inhaltliche Aspekte, die Handlungselemente, Figuren und Figurationen, Motive und Topoi der Migrationsliteratur expliziert, ebenso formale, das heißt sprachliche, stilistische, strukturelle Gesichtspunkte, die eine mögliche ‚Schreibweise’ der Migration konstituieren, und schließlich mediale bzw. die textuelle oder textbildliche Gestalt betreffende Sachverhalte. Als Ausgangspunkt einer ‚poetologischen‘ Analyse, die National- und Sprachräume überschreiten will, bietet sich die neugriechische Literatur von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart insofern an, als sie einem zutiefst von der Migration geprägten Raum entstammt, zugleich enge intertextuelle Beziehungen zu anderen – besonders europäischen – Literaturen unterhält und einen überschaubaren, vergleichsweise scharf konturierten Korpus bildet. Derweil gilt es, die aus den konkreten Texten abgeleiteten Merkmale in internationale literarische Kontexte einzubetten, um in
komparatistischem Sinne erste Ansätze für eine allgemeine Charakterisierung von Migrationsliteratur, ihrer wiederkehrenden Strategien und ihres historischen Wandels zu gewinnen.
Dabei orientiert sich die Untersuchung der Dominanten und Attribute eines Schreibens über Migration an den Leitbegriffen des Körpers und des Raums: Die Studie baut darauf auf, dass die Erfahrung der Migration einerseits unvermeidlich in den Körper des literarischen Subjekts eingreift und in ihm somatische Abweichungen (in Richtung des Hybriden, Nicht-Menschlichen, Unbelebten etc.) hervorruft, die sich zugleich auf der Ebene des sprachlichen Ausdrucks manifestieren. Genauso will das Projekt die Modifikationen nachzeichnen, die die diversen literarischen Räume durch die Migration erfahren – von ihrer rigiden Schließung bis zur unbegrenzt-parataktischen Glättung und Öffnung. Im Zuge dessen werden die zentralen Konzepte von Körper und Raum nicht nur als stets interagierend behandelt; zugleich richtet sich das Projekt auf ihre inhaltlichen wie formalen Anteile (‚Subjekt-‘ und ‚Textkörper‘ / ‚Handlungs-‘ und ‚Sprachraum‘) und geschichtlich wechselnden Erscheinungsformen. Auf diese Weise beabsichtigt Transcribing Borders das Zeitphänomen Migration über seine ästhetischen Form(ulier)ungen zu erfassen und beschreibbar zu machen.
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